Schüler-Aktivierungs-Management / SAM

Das Projekt SAM (Schüler-Aktivierungs-Management) richtet sich an schulverweigernde Jugendliche und ihre Eltern. SAM forscht mit Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen nach den vielfältigen Problemen hinter dem Symptom Schulverweigerung und erarbeitet gemeinsam mit ihnen Lösungen.

Bereichsleitung

Ulrich Trescher

Dipl.-Pädagoge

Telefon:
06131/6699988
Mobil:
0160/94144666
E-Mail:
u.trescher_at_stiftung-juvente.de

Büro SAM

Telefon:
06131/144184
E-Mail:
sam_at_stiftung-juvente.de

Schulverweigerung – um was es geht 

Die allermeisten Jugendlichen wollen am liebsten einfach nur ganz normal sein und deshalb auch ganz normal zur Schule gehen. Die Hintergründe, warum es mit der Schule aber doch nicht klappt, können in der gesamten Lebenswelt des jungen Menschen liegen: in der Schule, zu Hause oder im Freundeskreis. Belastende Situationen wie Stress, Ängste, Krankheit, Geldsorgen, mangelhafte Versorgung oder fehlende Förderung drängen in den Vordergrund und bestimmen das Handeln der Jugendlichen. Dann gehen manche Schüler:innen nicht mehr zur Schule, andere gehen hin, um doch nur abzuschalten, wieder andere handeln auffällig und aggressiv und sollen wegen der massiven Störung nicht länger an der Schule bleiben – Schulverweigerung hat verschiedene Formen und viele Gründe. Schulverweigerung und dahinter liegende Probleme können sich manifestieren – dann sind ein erfolgreicher Bildungsweg, die Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit und damit eine erfolgreiche Lebensgestaltung in Gefahr. Bei Schulverweigerung geht es um viel – sie ist in jedem Fall ernst zu nehmen. 

SAM Schüler-Aktivierungs-Management 

Das Kleingruppenangebot im SAM bietet für schulverweigernde Jugendliche Raum und Zeit zur persönlichen Neuorientierung und Weiterentwicklung. Unsere Arbeit ist stark beziehungsorientiert und folgt den Grundsätzen der Wertschätzung und der Ressourcenorientierung. SAM arbeitet systemisch: wir beziehen alle mit ein, die zu einer guten Lösung der schwierigen Situation beitragen und kooperieren dabei eng mit Schulen, Ämtern, Ärzt:innen und Therapeut:innen, um die Jugendlichen und ihre Familien bestmöglich zu unterstützen

Das SAM hat drei Phasen: 

Startphase (2 Wochen): Die jungen Menschen lernen ihre Bezugsbetreuer:innen kennen und arbeiten in Einzelterminen an grundlegenden Einsichten zur momentanen Lebenssituation. Gemeinsam mit den Eltern werden die familiären und sozialräumlichen Unterstützungsmöglichkeiten erarbeitet. 

Gruppenphase (3-18 Monate): In der Gruppenphase sollen die jungen Menschen wieder an das Arbeiten und soziale Lernen in einer Klassengemeinschaft herangeführt werden. Dabei arbeiten wir mit einem schulersetzenden täglichen Lernprogramm, welches auf die Fähigkeit und den Bedarf jedes Einzelnen abgestimmt ist. Es findet im Einzel-, Klein- und Gesamtgruppenunterricht statt. Der Unterricht in schulischen Kernfächern wird ergänzt durch kreative, handwerkliche, hauswirtschaftliche, spielerische und sportliche Angebote. Außerdem finden themenbezogene Projekte, erlebnispädagogisch orientierte Ausflüge und Mehrtagesfahrten statt. In regelmäßigen Reflexionen in der Gruppe, mit den Bezugsbetreuer:innen und mit den Eltern werden die positiven Entwicklungen hervorgehoben und zielführend genutzt. Die Eltern werden prozessbegleitend in ihrer Erziehungsfähigkeit gestärkt und im Erziehungsalltag unterstützt. 

Reintegrations– und Nachbetreuungsphase (3-6 Monate): Unterrichtsinhalte werden mit der aufnehmenden Schule abgestimmt und in zusätzlichen Stunden erarbeitet. Ebenso wird mit den Jugendlichen, den Eltern und der Schule der Reintegrationsprozess individuell geplant. Im Hilfeplan werden Unterstützungsbedarfe für die Nachbetreuungsphase erarbeitet: Regelmäßige Termine zwischen Bezugsbetreuer:innen, Jugendlichen, Eltern und Schule unterstützen die Stabilisierung der neuen Situation.

Die wichtigsten Lernfelder  

  • Selbstwahrnehmung schulen 
  • Fremdwahrnehmung hören und konstruktiv verarbeiten 
  • Eigene Fähigkeiten schätzen lernen und nutzen 
  • Selbstwert aufbauen, steigern und Eigenverantwortung übernehmen 
  • Soziale Kompetenzen erkennen und erweitern 
  • Gutes Miteinander genießen – schwieriges Miteinander aushalten und konstruktiv verändern 
  • Wege und Lösungen für sich und mit Anderen erarbeiten 
  • Tagesablauf strukturieren 
  • Ordentlich, konzentriert und erfolgreich arbeiten 
  • Schulische Wissenslücken füllen Ziele 
  • Jugendliche entwickeln ein positives Selbstbild 
  • Jugendliche sammeln positive Lernerfahrung 
  • Eltern und Jugendliche lernen den Schwierigkeiten des alltäglichen Lebens konstruktiv zu begegnen 
  • Eltern unterstützen ihre Kinder nach ihren Möglichkeiten 
  • Die Jugendlichen gliedern sich wieder in den Bildungsweg ein

Wer kann vom SAM unterstützt werden? 

Das Schüler-Aktivierungs-Management bietet ein Kleingruppenangebot für schulverweigernde Jugendliche von 12-17 Jahren an. SAM ist flexibel und unterstützt die Jugendlichen und ihre Familien lebensweltbezogen und lösungsorientiert. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wird die Maßnahme jeweils auf den Bedarf des jungen Menschen und seiner Familie abgestimmt. Wir erarbeiten dabei gemeinsam mit allen Beteiligten individuelle Lösungen und setzen Schwerpunkte in den Bereichen soziale Kompetenzentwicklung, Lernförderung, Familienhilfe und Erziehungsberatung. Bei weiteren Fragen zum SAM stehen wir Ihnen gerne telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung.

Das SAM-Team der Stiftung Juvente Mainz 

Im SAM arbeiten Diplom-Sozialpädagog:innen, -Sozialarbeiter:innen und Pädagog:innen mit mehrjähriger Berufserfahrung und diversen Zusatzqualifikationen. Die Stiftung Juvente Mainz sichert die hohe Qualität im SAM durch wöchentliche Fachteams, Teamtage, regelmäßige Supervision und die Teilnahme an Fortbildungen. 

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