Intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe / ISE
Die Intensive sozialpädagogische Einzelfallhilfe unterstützt hochauffällige Jugendliche dabei, einen zu ihrer Persönlichkeit passenden, individuellen Weg (zurück) in die Gesellschaft zu finden.
Grundlage der ISE ist der Aufbau einer tragfähigen, vertrauensvollen Beziehung der Jugendlichen zum Betreuer. Die Eltern werden nur einbezogen, wenn Jugendliche noch zu Hause wohnen oder wieder dort wohnen wollen.
Am Ende der Maßnahme stehen die soziale Integration und die Befähigung zur eigenverantwortlichen Lebensführung.
Wer kann ISE in Anspruch nehmen?
Angesprochen sind Jugendliche und ältere Kinder, die einer besonders individuellen Unterstützung bei der sozialen Integration und eigenverantwortlichen Lebensführung bedürfen. Die sehr niedrigschwellig angelegte Hilfe ist geeignet für Jugendliche, denen es besonders schwer fällt, sich auf vertrauensvolle Beziehungen zu Erwachsenen einzulassen.
Die ISE kommt zum Einsatz, wenn andere Hilfen ausscheiden oder gescheitert sind. Sie kann diagnostizieren, ob es geeignetere Hilfsmöglichkeiten gibt, und soll dazu beitragen, die dauerhafte Unterbringung außerhalb der Familie zu vermeiden.
Begleitung auf dem Weg in eine bessere Zeit
Im Rahmen der intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung (ISE) bietet eine nicht zur Familie gehörende, erwachsene Ansprechperson Jugendlichen unterstützende Begleitung – orientiert an den Zielen der Heranwachsenden. Es gilt, einen Weg aus einer besonders schwierigen oder auch gefährdenden Lebenssituation zu finden.
Die ISE ist dementsprechend eine längerfristige Hilfe, wobei Häufigkeit und Dauer der direkten Kontakte je nach Bedarf variieren können. Der Hilfeumfang und die Arbeitsziele werden kontinuierlich und im Austausch mit den Jugendlichen und dem Jugendamt überprüft und an die Erfordernisse und Möglichkeiten angepasst.
Im Zentrum der Hilfe stehen der Jugendliche und die gemeinsame Suche nach einem individuellen, zu ihm passenden Lebensentwurf und dessen Umsetzung.
Der Verlauf: Flexibel durch Dick und Dünn
In einem ersten Treffen besprechen die Jugendlichen, ihre Eltern, die späteren Betreuer*innen sowie Mitarbeiter*innen von ASD und Juvente Mainz gemeinsam die Ziele und den groben Rahmen des Hilfsangebots. Ein erstes Hilfeplangespräch wird vereinbart.
Die etwa achtwöchige Orientierungsphase kann beginnen, wenn alle am Erstgespräch Beteiligten zustimmen. Sie hat den Zweck, sich näher kennenzulernen, die vorliegende Thematik besser zu erfassen und gemeinsam die Ziele bis zum ersten Hilfeplangespräch zu erarbeiten. Aufgabe des Helfers in dieser Phase ist es, den Jugendlichen dabei zu unterstützen, nur solche Ziele zu benennen, die realistisch und im Rahmen der Hilfe erreichbar sind.
Anschließend stehen in der Regel 6 bis 12 Monate zur Verfügung, um die vereinbarten Ziele zu erreichen. In dieser Zeit ist der Betreuer Bezugs-, Beratungs- und Hilfeperson für den Jugendlichen. Er unterstützt den jungen Menschen dabei, auch in schwierigen Zeiten weiter an der Zielerreichung zu arbeiten und sich
kritisch mit sich selbst und der eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen. In einem Hilfeplangespräch wird der Erfolg überprüft.
Die Ziele der intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung
Die ISE strebt an, mit einem hohen Maß an Flexibilität bei den Helfer*innen und bei den eingesetzten Maßnahmen eine möglichst gut passende Hilfe für Jugendliche zu leisten. Sie soll bewirken, dass junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen neue Perspektiven entwickeln und einen Platz in der Gesellschaft finden, der es ihnen ermöglicht, sozial verträglich und individuell ihr Leben zu gestalten.
Das Team der ISE
Diplom-Sozialpädagog*innen und Diplom-Pädagog*innen mit mehrjähriger Berufserfahrung und verschiedenen Zusatzqualifikationen sind unser Standard bei der Durchführung ambulanter Hilfen. Die Stiftung Juvente Mainz gewährleistet die Qualitätssicherung durch Beratung und Fallbesprechung im Fachteam, monatliche externe Supervision und regelmäßige interne und externe Fortbildung der Mitarbeiter*innen.
